Mission


1999 wurde der Europäische Universitätsverlag (damals: Bochumer Universitätsverlag) mit öffentlichen Mitteln aus der Ruhr-Universität Bochum ausgegründet (Landesministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung).
Seine Mission ist es, die nationale und internationale Sichtbarkeit von Forschungsergebnissen der Ruhr-Universität zu erhöhen und Angehörigen und Alumni der Ruhr-Universität Bochum eine günstige Veröffentlichungsmöglichkeit (auf Papier und online) zu bieten.
Er ist ein akademischer Verlag, der den Autoren Anrecht auf eine Tantieme der VG Wort von etwa 1000 Euro pro Buch verschafft und ihnen dabei hilft, diese auch zu erhalten. Darüber hinaus fördert er besonders Doktorarbeiten mit zweifacher Bestnote, diese sind (bis zu 200 Seiten schwarz-weiß) kostenfrei und bei größerem Umfang mit keiner oder geringer Zuzahlung realisierbar. Wird eine Doktorarbeit beim Verlag veröffentlicht, erhält sie eine ISBN und wird zitierfähig.
Darüber hinaus beantragt der Verlag für Arbeiten mit Bestnote Auszeichnungen auf nationaler Ebene und kümmert sich um die Verbreitung über elektronische Neuerscheinungsdienste und pdf-Flyer an mailinglists. Nach einer Karenzzeit werden alle Publikationen auf Wunsch zusätzlich online gestellt. Der Verlag unterstützt auch OpenAccess-Publikationen, er veröffentlicht diese immer parallel als Papierausgabe. Dies alles sind wesentliche Vorteile gegenüber der reinen Online-Stellung auf dem Hochschulschriftenserver der Ruhr-Universität (sog. graue Literatur / grauer Weg).
Seit 1999 verbreitet der Verlag die Forschungsergebnisse der Ruhr-Universität Bochum über den gesamten deutschsprachigen Buchhandel, europaweit über Amazon.de und weltweit mit seiner Filiale in Los Angeles und über Amazon.com. Die RUB ist so weltweit in Bibliotheken mit Büchern und Journals vertreten. Stöbert man z.B. in der Bibliothek der Harvard-Universität, so fällt auf, dass nicht nur die englischsprachigen Publikationen des Verlags, sondern auch viele deutschsprachige Arbeiten der Ruhr-Universität dort vorhanden sind.
Der Verlag ist inzwischen der 4.-größte und 10.- älteste Universitätsverlag mit Universitätsbezug in Deutschland. Er hat gezeigt, dass Universitätsverlage kostendeckend arbeiten können und begreift sich als ein Modell für Universitätsverlage generell, deren Mitarbeiter, Miete und Budget an anderen Universitäten oft aus Universitätsmitteln bezahlt werden und in Universitätsbibliotheken angesiedelt sind. Der Universitätsverlag veröffentlicht, die Universitätsbibliothek stellt Lesern Veröffentlichungen zur Verfügung.
Das Besondere des Universitätsverlags ist, dass das Verlagsprofil weitgehend dem Universitätsprofil entspricht: Beinahe alle Fakultäten/Fachbereiche der Universität werden vom Verlag in den Publikationen repräsentiert. Dabei sind naturgemäß die Geisteswissenschaften stärker vertreten, da dort mehr in Buchform publiziert wird. Der Verlag bietet aber auch Doktoranden der Wirtschaftswissenschaften, Medizin und naturwissenschaftlicher Fächer attraktive Möglichkeiten der Veröffentlichung von papers und kumulativen Dissertationen an. Die parallele Veröffentlichung in verlagseigenen oder -fremden Journals ist oft kein Hindernis. Eine Dissertation oder Habilitation auch in Buchform, womöglich als gebundene Ausgabe, vorweisen zu können, ist z.B. bei Bewerbungen um Professorenstellen immer noch gerne gesehen.
Der Verlag macht die Veröffentlichungen auf der Frankfurter Buchmesse, bei Universitäts- und Fachbibliotheken, bei Fachzeitschriften und im Internet bekannt. Von jedem Buch gibt es kostenlose Rezensionsexemplare, farbige Flyer, Webseiten und Kurzbeschreibungen in mehreren Sprachen.
Viele Autoren wissen gar nicht, dass auch einfache Bücher oft ohne Druckkostenzuschuss realisiert werden können. Die Antragstellung für Druckkostenzuschüsse übernimmt der Verlag. Die Forschungsarbeit eines Professors oder wissenschaftlichen Mitarbeiters wird vom Verlag mit zwei positiven Gutachten beim Förderungsfonds der Abteilung Wissenschaft der VG Wort eingereicht. 40% der Anträge werden genehmigt. Doktorarbeiten mit zweifach Bestnote werden (bis 200 Seiten schwarz-weiß) automatisch aus verlagseigenen Mitteln kostenfrei realisiert, sogar mit bis zu 150 Freiexemplaren für den Autor bzw. die Fakultät. Doktorarbeiten ausländischer Studierender werden häufig vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert. Forschungsergebnisse aus DFG-Projekten werden oft mit Druckkostenzuschüssen der DFG realisiert.
Bei der Ausgründung wurde dem Verlag der Auftrag mitgegeben, die Forschungsergebnisse bekannt zu machen und der Universität in der Verlagslandschaft ein Gesicht zu geben. Dieser Auftrag wurde durch mehr als ein Dutzend Verträge auf verschiedenen Ebenen der Universität konkretisiert. Inzwischen wurden über 300 Bücher und Journals veröffentlicht (davon etwa die Hälfte Dissertationen, die andere Hälfte Tagungsbände und Festschriften, Forschungsarbeiten, Habilitationen und Skripte), es entstanden 44 Buchreihen, beinahe alle Fakultäten sind vertreten. Jährlich stellt der Verlag seine Publikationen mit Kurzbeschreibungen im kostenlosen Verlagsprogramm zusammen, das inzwischen selbst schon zu einem ansehnlichen Büchlein angewachsen ist.
International setzt sich der Universitätsverlag mit Vorträgen, Anregung zur Zusammenarbeit und zum Zusammenschluss in Netzwerken, Vereinigungen und Verbänden, Zurverfügungstellung von Kommunikationsplattformen unter anderem für folgende Dinge ein:
  • Standardisierung insbesondere elektronischer Daten und Metadaten
  • Zusammenstellung der Bücher verschiedener Universitätsverlage auf einer Plattform
  • Einführung des Peer Review-Verfahrens bei Universitätsverlagen, die bisher kein Peer Review anwenden
  • Kommunikation und Synergien zwischen Universitätsverlagen
  • Qualitätssicherung
  • Beratung und Entwicklung bei Neugründungen von Universitätsverlagen mit dem Ziel, diese finanziell eigenständig und fachlich unabhängig von der Universitätsadministration zu machen, gleichzeitig aber der fachlichen Aufsicht der jeweiligen Fachabteilungen der Universität zu unterstellen
  • Hybrid-Veröffentlichung sowohl als Print wie als E-Book (und nach Embargo-Zeit als Open Access) für jede Publikation
  • Schwerpunkt- und Profilbildung bei Universitätsverlagen
  • Lektorat, Styleguides und Überarbeitung von Dissertationen bis zur Publikationsreife als Buch
  • Mittel zur stärkeren Verbreitung, unter anderem durch Vertrieb über den Buchhandel (Verzeichnis Lieferbarer Bücher) und Amazon
  • Marketing über Flyer und Mailinglists
  • Digitaldruck, lange (theoretisch permanente) Verfügbarkeit
  • Lesungen, Übersetzungen, Internationale Austausch-Praktikant(inn)en